Asylantrag für gefährdeten norwegischen Wolf

Umweltschützer wollen letztes von zehn zum Abschuss frei gegebenen Tieren retten - Schweden zur Aufnahme bereit

Bei der umstrittenen Jagd auf zehn zum Abschuss frei gegebene Wölfe in Norwegen wollen Umweltschützer in letzter Minute das einzige noch überlebende Tier retten. Sie stellten für den Wolf «Martin» einen Antrag auf politisches Asyl im Nachbarland Schweden. «Frau und alle sechs Kinder zu Hause umgebracht», heißt es in dem sechsseitigen Protestschreiben des Zusammenschlusses Gemeinsame Aktion für Wölfe, wie Zeitungen am Mittwoch berichteten. «Bin verfolgt.»

Die Abschussaktion, bei der bislang neun Tiere erlegt wurden, ist auch von Schweden kritisiert worden. Die schwedische Naturschutzbehörde lehnt die Jagd ebenso wie die Tierschützer mit der Begründung ab, in Südskandinavien lebten nicht genug Wölfe, um die Erhaltung der Art zu gewährleisten. Zum Verhängnis war den Tieren in Norwegen jedoch geworden, dass sie bei ihren Streifzügen die ihnen zugedachten Schutzzone verließen. Nach Beschwerden von Bauern hatte die Regierung die Jagd genehmigt.

Eine Sprecherin der schwedischen Botschaft in Oslo bestätigte den Eingang des Asylantrags. «Der Wolf muss eigentlich keinen Antrag auf Asyl in Schweden stellen», erklärte sie. «Unsere Grenzen sind offen für Wölfe, und er ist willkommen.» Derzeit leben im Süden Norwegens und Schwedens rund 90 Wölfe. Die schwedischen Behörden gehen davon aus, dass mindestens 200 Tiere nötig sind, um das Überleben zu sichern. (AP, 28. März 2001)

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