Steckten radikale Tierschützer Nerzfarm an?

LKA Sachsen setzt 9000 Mark Belohnung aus

Von Michael Hanschke

9000 Mark Belohnung setzt das Landeskriminalamt (LKA) Sachsen auf Hinweise zu den Brandstiftern aus, die am 22. April die Nerzfarm im Oberlausitzer Steinölsa in Brand setzten. Benzinkanister mit Schaltzeituhren und ausgelegte Reifentöter - die die anrückende Feuerwehrfahrzeuge aufhielten ­ sorgten für einen Schaden in Millionenhöhe. Auf einer Wand stand mit Sprühfarbe: "Nicht lange fackeln!"

Einige Wochen nach der Tat ging ein Bekennerschreiben an eine Nachrichtenagentur und eine sächsische Tageszeitung, unterzeichnet mit "a.l.f.". Radikale Tierschützer gründeten die "Animal Liberation Front" (Tierbefreiungsfront) in den 70er Jahren in England - mittlerweile ein weltweit agierendes Aktivistennetz, das neben England verstärkt in Skandinavien und Amerika in Erscheinung tritt. Die Organisation schätzt die Zahl der Anhänger auf 3000 bis 5000. Das LKA Sachsen prüft jetzt unter anderem mit Hilfe von Interpol, ob die Organisation tatsächlich mit diesem Anschlag zu tun hat. LKA-Sprecher Lothar Hofner dazu: "Die Vorgehensweise ist für uns in Sachsen neu. Die gebauten Brandsätze und Reifentöter zeugen von hoher krimineller Energie."

Die Nerzfarm Steinölsa stammt aus DDR-Zeiten. Nach der Wende wurde die "Devisenschmiede" stillgelegt. 1999 und 2000 nahm ein Unternehmer aus Döhlen die Anlage für die Sommersaison wieder in Betrieb. Die Farm sollte in diesem Jahr ausgebaut werden und ganzjährig in Betrieb gehen. Ein eindeutiger Bauantrag liegt noch nicht vor. (Lausitzer Rundschau online, 22. Mai 2001)

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