Rewe soll tiefgekühltes Rind als Frischfleisch verkauft haben

Die Rewe-Handelsgruppe soll nicht verkauftes Rindfleisch im letzten Jahr eingefroren und in den vergangenen Wochen als Frischfleisch angeboten haben. Die Gießener Staatsanwaltschaft hat gegen das Kölner Unternehmen ein Ermittlungsverfahren wegen Verstoßes gegen die Kennzeichnungspflicht von Rindfleisch eingeleitet. Die Behörde bestätigte am Dienstag einen entsprechenden Bericht des "Gießener Anzeigers".

Seit Ende April seien in den zu Rewe gehörenden Mini-Mal-Märkten in Hessen und Rheinland-Pfalz Rindfleisch-Rouladen und Steaks im Angebot gewesen. Das Angebotsfleisch sei bereits im vergangenen Jahr in den Supermärkten gewesen, so der Verdacht der Staatsanwaltschaft. Weil der Rindfleischmarkt im Zuge der BSE-Krise zusammengebrochen war, sei das Fleisch damals nicht verkauft worden. Rewe soll das Fleisch eingefroren haben.

Fleischproben in betroffenen Supermärkten haben nach Darstellung der Staatsanwaltschaft ergeben, dass die als Frischfleisch gekennzeichnete Ware tatsächlich nicht frisch war. Außerdem stamme das Fleisch wahrscheinlich von Rindern, die nicht auf BSE getestet wurden. Die Staatsanwaltschaft geht von einer Menge von 20 bis 30 Tonnen aus. Der Großteil des Fleisches sei aber bereits verkauft worden, einen Teil habe Rewe "offensichtlich" zurückgezogen, sagte der Behördensprecher.

Am vergangenen Wochenende hat die Staatsanwaltschaft die Rewe- Niederlassung in Rosbach bei Friedberg (Wetterauskreis), die Datenzentrale in Frankfurt, einen Fleischzerteilungsbetrieb in Wetzlar sowie eine Wohnung eines Rewe-Mitarbeiters durchsucht. Ein Informant hatte die Ermittlungen ins Rollen gebracht. Er hatte auch behauptet, dass die Rewe-Zentrale die Fleischaktion gesteuert habe. Es gebe solche Hinweise, bestätigte auch die Staatsanwaltschaft. (dpa, 29. Mai 2001)

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