Keine Förderung für Tiertransporte

EU-Parlament streicht Geld für Beförderung von lebenden Tieren aus dem Budget. Nun müssen dem allerdings noch alle Mitgliedsstaaten zustimmen.
Durchbruch für die Tierschützer im EU-Parlament: Im Rahmen der Budgetdebatte haben die Abgeordneten jene 58 Millionen Euro (798 Millionen Schilling) aus dem Haushaltsentwurf 2002 der Kommission gestrichen, die für die Förderung des Transportes von Lebendtieren vorgesehen waren. Da die 625 Abgeordneten beim Agrarbudget jedoch nur beratende Funktion haben, müssen die Finanzminister und Landwirtschaftsminister der 15 Mitgliedsländer dieser Änderung noch zustimmen. Erst dann wird sie rechtswirksam. Dadurch fiele eine wesentliche finanzielle Basis für den Transport von rund 300.000 europäischen Schlachttieren pro Jahr weg.

Herbert Bösch, SPÖ-Abgeordneter im EU-Parlament, meinte, die Finanzminister müssten nun Farbe bekennen und dürften in Zukunft nicht mehr für die "grausamen Tiertransporte" zahlen. Die Grün-Abgeordnete Mercedes Echerer gab sich hoffnungsfroh, daß "nun die grausigen Bilder aus den Häfen von Genua und Bari der Vergangenheit angehören". Die Tierschutzsprecherin der Grünen im EU-Parlament betonte, daß die EU nun ihre doppelzüngige Politik beenden müsse: Auf der einen Seite würden die Bestimmungen für Tierschutz bei Transporten verschärft, auf der anderen riesige Förderungen für eben diesen Tiertransport bezahlt.

Einen österreichischen Mitstreiter hat das EU-Parlament bereits in Landwirtschaftsminister Molterer gefunden. Er trat zuletzt dafür ein, daß Schlachtrinder nur noch bis zum nächstgelegenen Schlachthof transportiert werden sollten. Derzeit ist es so, daß die Tiere of Tausende Kilometer per LKW und Schiff zurücklegen, bis sie getötet werden. Begründet wird dies von der Transport- und Agrarwirtschaft stets mit lückenhaften Kühlketten für den Transport von gefrorenem Fleisch sowie mit besonderen Schlachtritualen vor allem im Nahen Osten, die hier zu Lande nicht durchgeführt werden könnten. Die Transport-Gegner wiederum haben stets die Verlockungen der hohen EU-Förderungen als wesentlichen Grund für die hohe Zahl von Lebendtiertransporten angesehen.

Bildtext:

Die Tiere müssen leiden, weil es für die Lebendtiertransporte hohe Förderungen gibt, sagen die Tierschützer. Von einer Streichung der Subventionen erwarten sie daher eine Verringerung der Frachten. (Salzburger Nachrichten, 27. Oktober 2001)
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