Keiner weiß, wann der Jäger kommt

Suchjagd am Samstagvormittag am Rande des Wohngebietes Winkelhausen. Mutter fürchtet um die Sicherheit ihres Kindes. Eltern fordern Hinweisschildern vor dem Treiben.
Andrea Meyer-Gücker wollte ihren Augen und Ohren nicht trauen, als sie am vergangenen Wochenende mit ihrem Hund an der Wachtelstraße spazieren ging. Zwölf Schüsse hörte sie und kurz darauf kamen ihr zwölf Jäger mit Hunden entgegen. An einem Samstagvormittag um 10.45 Uhr in Winkelhausen. In einer Wohnsiedlung, in der viele jungen Familien mit kleinen Kindern leben.

Zweimal im Jahr treffen sich die Waidmänner an der Grenze zu Moers, um dort auf Stückerjagd zu stehen. Dies ist eine Suchjagd in unübersichtslichem Gelände.

Genau diese Tatsache bereitet Andrea Meyer-Gücker einiges Unbehagen. Denn keiner weiß genau, wann die Jäger kommen. Langfristige Ankündigen fehlen, weil die sonst militante Tierschützer aufschrecken und diese den Jägern in die Quere kommen.

Es ist die Angst, die eine Mutter numal um ihr Kind hat. Und nicht sie alleine. Ihr siebenjähriger Sohn spielt mit seinen Altersgenossen in der Umgebung des Spielplatzes Im Wiesengrund. Ihre einzige Bitte: doch wenigstens Hinweisschilder aufzustellen, die vor der schießenden Gesellschaft warnen. Dies ist zwar kein Muss, wäre in so einer Umgebung aber sinnvoll. Auch wenn Kinder in dem Landschaftsschutzgebiet nicht spielen sollten. Aber dies sei nicht so einfach in den kleinen Kopf hinein zu bekommen.

Auch ein Gespräch mit dem zuständigen Jagdausübungsberechtigten hätte nichts gebracht. "Wenn die Kinder sich nicht dran halten, müssen sie eben mit den Konsequenzen rechnen", so sein Kommentar. Zwar ist es das gute Recht der Jäger dort auch ohne Hinweis zu jagen, das sagt auch das Gesetz. Im Sinne einer guten Nachbarschaft sei dies aber garantiert nicht. (Neue Ruhr Zeitung, 23. November 2001)

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