Polen züchtet massenhaft Pferde zum Schlachten

Tierschutzorganisation will mit Ausstellung aufklären

"Ein Tier ist kein Gegenstand" ist eine Ausstellung überschrieben, die am Donnerstag im Naturmuseum des Wolliner Nationalparks in Misdroy eröffnet wurde. Organisator ist der ökologische Verein "Klub Gaja", der 1999 eine große Aktion gestartet hat, um leidenden Tieren zu helfen. Gestern gab es außerdem Vorträge über das Schicksal gepeinigter Tiere, insbesondere der ins Ausland beförderten Pferde. Die Ausstellung, die man bis zum 15. Dezember besichtigen kann, ist mit großer Unterstützung westeuropäischer Tierschutzorganisatoren zustande gekommen.

Obwohl man in Sachen Tierschutz gesetzlich schon einiges in Polen getan hat, hat sich in Wirklichkeit nicht viel verändert. So glauben viele Leute, dass ausschließlich ältere, "ausgediente" Pferde zum Schlachten nach Frankreich und Italien gebracht werden. Aber das ist ein großer Irrtum. In Polen werden Pferde sogar zum Schlachten gezüchtet. Jedes Jahr werden etwa 100 000 Pferde exportiert, wobei man den größten Gewinn mit jungen Pferden erzielt. Nicht selten befinden sich in einem Transport die Stute mit ihren Fohlen. Die Pferde bekommen während der Fahrt weder etwas zu fressen, noch zu trinken. Es sind auch Fälle bekannt geworden, bei denen Pferde und Kühe gemeinsam transportiert wurden. In einem Rapport der Obersten Kontrollkammer ist zu lesen: "95 Prozent der Transporte sind überladen. Den Tieren drohen schreckliche Verletzungen und Verstümmelungen, weil die Fußböden Löcher haben und ringsum scharfe Metallstangen angebracht sind . . ."

Der "Klub Gaja" kümmert sich um die gepeinigten Tiere. Mit Hilfe vieler Menschen kaufen sie z. B. Tiere auf, die zum Schlachten bestimmt sind. Ein bedeutender Teil der Ausstellung wendet sich mit erschütternden Fotos auch gegen qualvolle Tierversuche. Ein anderes schmerzhaftes Thema ist das Mästen der Gänse und die Kälberzucht mit so genanntem weißen Fleisch. Eine sicher mitunter schockierende Ausstellung, die gegen die Gleichgültigkeit zu Felde zieht und zur Auseinandersetzung zwingt. (Ostsee-Zeitung, 18. November 2001)

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