Nach Anschlagserie: Fahnder jagen militante Jagdgegner

Seit Mitte Oktober schleichen sie - bewaffnet mit Handsägen - durch heimische Wälder: militante Jagdgegner. Ihr Ziel: Hochsitze zerstören. In neun Revieren schlugen die Unbekannten schon zu. "Es gibt bereits elf Tatorte", sagt Polizeikommissar Jörn Schedlitzki.

Tatort Heisenküche: Ein Hochsitz liegt am Boden, Polizeikommissar Schedlitzki sichert Spuren.

Die selbsternannten Wildschützer nehmen offenbar billigend in Kauf, dass sich Menschen durch die Anschläge Verletzungen zuziehen. In einem Fall sägten die Täter die Sprossen einer Leiter von unten an. Der Jagdpächter hätte böse stürzen können. "Ein heimtückischer Anschlag war das", sagt Schedlitzki. Inzwischen fahnden zwei Polizeidienststellen nach den Sägern. Dass es sich nicht um das Werk von Rowdys handelt, steht für die Ermittler fest: "Die Art und Weise der Tatausführung", so Kommissar Schedlitzki , "lässt auf eine militante Tätergruppe schließen." Bereits vor ein paar Jahren hatte es im Flecken Aerzen eine ähnlich gelagerte Anschlagserie gegeben. Seinerzeit wurden die Täter gefasst - es waren fanatische Jagdgegner. Die neue Serie begann vermutlich am 18. oder 19. Oktober in einem Feld- und Waldgebiet zwischen Dehmkerbrock und Multhöpen. Dort sägten Kriminelle die Stützen von drei Kanzeln und zwei Leitern durch. Im Hamelner Stadtforst Finkenborn, Rohrsen und Holtensen wurden inzwischen sechs weitere Straftaten entdeckt. Schedlitzki: "Zwei Kanzeln liegen zerstört am Boden, vier Ansitzleitern wurden angesägt." Das kriminelle Tun der Jagdgegner bringt nach Meinung der Polizei Jagdpächter in Lebensgefahr. Ermittler Schedlitzki an die Adresse der Jäger: "Bevor Sie Ihre Ansitze besteigen, sollten Sie die Holzkonstruktion unbedingt auf Beschädigungen hin überprüfen!" Die Hamelner Polizei (Telefon: 05151/933-0) bittet um Hinweise. Insbesondere Revierinhaber werden gebeten, in Waldgebieten die Augen offen zu halten und sich die Kennzeichen von verdächtigen Autos zu notieren, sagt Kommissar Schedlitzki. (DEWEZET, 28. November 2001)
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