16 Prozent wollen wegen Tierseuchen kein Fleisch essen

Mehr Kunden in den Fleischer-Fachgeschäften - Neue Schlachttechnik zum Schutz vor BSE

Die Tierkrankheiten BSE und Maul- und Klauenseuche sind für jeden fünften Bundesbürger Anlass, seine Ernährung umzustellen. Das hat eine repräsentative Umfrage des Meinungsforschungsinstituts dimap im Auftrag der «Bild»-Zeitung und des Mitteldeutschen Rundfunks ergeben. 72 Prozent der 1.100 Befragten, vor allem Männer, hätten angegeben, nicht auf Rind- und Schweinefleisch verzichten zu wollen. 16 Prozent wollen sich dagegen vegetarisch ernähren. Fünf Prozent erklärten, sie wollten auf andere Fleischsorten umsteigen.

Eine Umfrage der «allgemeinen fleischer zeitung» ergab, dass die BSE-Krise vielen Fleischer-Fachgeschäften neue Kunden gebracht hat. Mehr als die Hälfte der 176 befragten Betriebe hätten angegeben, dass ihre Kundenzahl seit dem Aufkommen von BSE gestiegen sei. Dies werde auch an der Umsatzwicklung deutlich. 41,5 Prozent der Betriebe meldeten, dass ihr Umsatz im Januar 2001 gegenüber dem Januar des Vorjahres um durchschnittlich 10,8 Prozent gestiegen sei.

Allerdings würden die Kunden andere Produkte als früher bevorzugen. So habe der Anteil von Rind- und Kalbfleisch am Gesamtabsatz von Dezember auf Januar um 7,2 Prozent abgenommen. Dafür werde mehr Geflügel gekauft. Gleich geblieben sei mit 28 Prozent der Absatz von Schweinefleisch. Deutlich häufiger griffen die Kunden zu Fleisch- und Wursterzeugnissen. Deren Anteil machte mit 49,8 Prozent fast die Hälfte der Absatzmenge der Fleischer-Fachgeschäfte aus. Im Januar letzten Jahres seien es noch 43 Prozent gewesen.

Nach Informationen der Zeitung «Münchner Merkur» (Samstagausgabe) tritt am 1. Mai eine neue Bundesverordnung in Kraft, wonach bei der Schlachtung auf die bisher vorgeschriebene Spaltung der Wirbelsäule verzichtet werden kann. Damit würde vermieden, dass möglicherweise BSE-infiziertes Rückenmark mit Muskelfleisch in Kontakt kommt. Ein Sprecher des bayerischen Verbraucherministeriums sagte dem Blatt, in Bayern seien die Behörden angewiesen, schon jetzt so zu verfahren. (AP, 3. März 2001)

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