Taubentötung verstößt gegen Tierschutz

Mannheim will 12000 Vögel beseitigen - Verbände verurteilen Aktion Mannheim (stn) - Der Bundesverband Tierschutz e. V. und die Bundesarbeitsgruppe Stadttauben (BAG) verurteilen die geplante Massentötung von Tauben in Mannheim.

Nach Angaben des Tierschutzverbands gibt es inzwischen tierfreundliche Lösungen, um die Zahl der Tiere zu begrenzen. Betreute Taubenschläge und -türme hätten sich vielerorts bewährt. Bereits in 14 Städten, darunter Tübingen, Augsburg und Aachen, würden Taubenschläge und eine Geburtenkontrolle mit Erfolg umgesetzt, so BAG-Sprecherin Elke Heß. Damit würden die berechtigten Anliegen betroffener Bürger, der zum Handeln gezwungenen Behörden und die artgemäßen Lebensbedürfnisse der Tauben gleichermaßen berücksichtigt.

Heß wies zudem darauf hin, dass die Tötungen gegen das Tierschutzgesetz verstoßen. "Die Folge solcher Maßnahmen ist das qualvolle Verhungern der Jungtiere, deren Eltern getötet wurden.'' Auch werde dadurch die Zahl der Tauben nur vorübergehend verringert. Die frei werdenden Brutplätze würden schnell durch andere Tauben, etwa auch gestrandete Brieftauben, ersetzt. Damit verjünge sich der Bestand.

Die Stadt Mannheim will innerhalb eines Jahres 12000 Tauben töten oder vertreiben. Begründet wird die Aktion mit der ständigen Gesundheitsgefahr, die vom Taubenkot ausgehe. Die Taubenschützer verweisen dagegen darauf, dass die Taube kein Schädling nach dem Bundesseuchenschutzgesetz sei. Die gesundheitliche Gefährdung durch Tauben sei nicht größer als die durch Zier- und Wildvögel sowie durch Nutz- und Liebhabertiere. "Die vermeintliche Gebäudezerstörung halten wir für ein Vorurteil. Die Zersetzung gerade historischer Bausubstanz ist eine Folge der Emissionen'', so Heß (Stuttgarter Nachrichten, 26. Juni 2001).

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