Britische Regierung übernimmt Kontoführung für Tierversuchsfirma

Das britische Industrieministerium hat über die Bank von England die Kontoführung für das Pharmaunternehmens Huntingdon Life Sciences übernommen, das wegen Tierversuchen in der Kritik steht. "Wir werden über unsere Konten bei der Bank von England im Namen von Huntingdon Schecks ausstellen und auszahlen", sagte ein Ministeriumssprecher am Montag in London. Die Regierung hatte zuvor mehrere Geschäftsbanken kritisiert, die aus Angst vor gewaltsamen Protesten von Tierschützern Huntingdon die Eröffnung von Konten versagt hatten.

Wissenschaftsminister Lord Sainsbury betonte, es wäre "ein sehr schlechtes Signal" für den britischen Pharmasektor, wenn das Unternehmen wegen der Proteste handlungsunfähig werde. Huntingdon Life Sciences ist vor allem in der Krebsforschung aber auch in anderen Pharmabereichen aktiv. Das Unternehmen steht wegen seiner Tierversuche seit Jahren in den Schlagzeilen. Fernsehbilder aus einem Forschungslabor erschütterten 1997 Großbritannien, weil darin gequälte und kranke Tiere zu sehen waren. Seitdem gibt es gegen Huntingdon immer wieder zum Teil gewaltsame Protestaktionen. Anfang des Jahres war die Firma in eine schwere Finanzkrise geraten, weil die Royal Bank of Scotland plötzlich Kredite in Höhe von 22,6 Millionen Pfund (37,8 Millionen Euro/73,9 Millionen Mark) auf Druck von Tierschützern zurückforderte (AFP, 02. Juli 2001).

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