Protest gegen Kunst-Aktion mit toter Kuh in Berlin

Der Plan des Münchner Performance-Künstlers Wolfgang Flatz, in Berlin eine tote Kuh aus einem Hubschrauber abzuwerfen, ist auf scharfen Protest gestoßen. Die Aktion sei ein Beispiel für die zunehmende Verrohung im Umgang mit Tieren, kritisierte der Verein "Tierversuchsgegner Berlin und Brandenburg". Die für die Genehmigung zuständige Gesundheits- Stadträtin des Bezirks Pankow, Ines Saager (CDU), nannte die Aktion "pervers".

Für den Abwurf des eigens für das Projekt geschlachteten Tieres über einem Kulturzentrum im Stadtteil Prenzlauer Berg an diesem Donnerstag habe das Bezirksamt scharfe Auflagen erteilt, sagte Saager. So muss das Tier BSE-frei sein, alle Organe werden vor dem Abwurf entnommen. Außerdem muss die Kuh ordnungsgemäß entsorgt werden. Rechtlich gebe es keine Möglichkeit, die Aktion zu verbieten. Vergeblich habe sie versucht, das Kulturzentrum von der Aktion abzubringen, sagte Saager.

Unterdessen reichte ein im Tierschutz engagiertes Mädchen über seine Eltern Widerspruch gegen die Aktion beim Berliner Verwaltungsgericht ein. Über den Eilrechtschutzantrag sollte am Donnerstag entschieden werden, sagte ein Gerichtssprecher.

Der 49-jährige Flatz, der bereits in der Vergangenheit mit ähnlichen Aktionen für Schlagzeilen gesorgt hatte, will sich nach Angaben der Veranstalter bei seiner Aufführung "Fleisch" selber nackt mit einem Baukran hochziehen lassen. Aus seinem Händen und Füßen soll Blut auf vier tanzende Paare tropfen. Mit der Aktion wolle er "die schwarzen Löcher des Kollektiv-Bewusstseins" treffen (dpa, 18. Juli 2001).

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