Stierkampfstreik in Spanien: Regierung will offenbar einlenken

Die spanische Regierung ist angesichts des drohenden Stierkampfstreiks im Lande offenbar zum Einlenken bereit. Der stellvertretende Ministerpräsident, Mariano Rajoy, deutete nach Rundfunkberichten vom Mittwoch an, dass der Staat die seit dem 1. Juli ausgesetzten Subventionen für die Züchter verlängern könnte. "Ich bin überzeugt, dass eine Einigung gefunden werden kann." Bei den Tierschützern stieß die Möglichkeit neuer Beihilfen für die Branche auf heftigen Protest. Der Stierkampf sei ein grausames Millionengeschäft, das nicht vom Staat unterstützt werden dürfe.

Ob es tatsächlich zum Ausstand kommt, entscheidet sich nach einer neuen Verhandlungsrunde im Agrarministerium an diesem Donnerstag. Seit dem 1. Juli ist es wegen der Rinderseuche BSE in Spanien verboten, das als Delikatesse geltende Fleisch der in der Arena getöteten Bullen zu verkaufen. Gleichzeitig sind die Beihilfen von 700 Mark (360 Euro) entfallen, die der Staat bis dahin für jeden im Verbrennungsofen beseitigten Stier bezahlte. Züchter, Veranstalter und Matadoren argumentieren, die Einbußen seien so hoch, dass sich das Spektakel nicht mehr rechne. Nach Ansicht von Kritikern ist es manchen Züchtern lieber, dass ihre Stiere nach dem Kampf sofort verbrannt werden, weil sie dadurch den inzwischen obligatorischen BSE-Schnelltest umgehen können - selbst wenn es wegen der Zuchtmethoden als nahezu ausgeschlossen gilt, dass "Toros" sich mit der Rinderseuche infizieren können. Sollte es nicht zu einer Einigung kommen, soll vom nächsten Dienstag (24. Juli) an gestreikt werden. Es wäre der erste Ausstand im spanischen Stierkampf in der Hauptsaison (dpa, 18. Juli 2001)

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