Unilever will Greenpeace-Vorwürfe prüfen

Lebensmittelkonzern weist nach Aktion gegen Massentierhaltung in Garrel auf Verträge hin

Der Hamburger Lebensmittelkonzern Unilever hat im Zusammenhang mit der Greenpeace-Aktion gegen Massentierhaltung am vergangenen Freitag in einem Putenstall in Garrel (Kreis Cloppenburg) darauf hingewiesen, dass mit der von Greenpeace kritisierten Firma Heidemark vertraglich der Verzicht auf Antibiotika als Mastbeschleuniger festgeschrieben sei. Obwohl Unilever seit dem 7. April von dem von Greenpeace „besetzten“ Stall in Garrel kein Putenfleisch mehr bezogen habe, wolle man dem Vorwurf des Antibiotikaeinsatzes nachgehen, teilte das Unternehmen gestern mit.

Zugleich wies Unilever darauf hin, dass die Firma Heidemark, zu der der Stall in Garrel gehöre und die u. a. Unilever beliefere, in den letzten Jahren von den Veterinärbehörden nicht beanstandet worden sei. Das von Heidemark verarbeitete Putenfleisch komme ausschließlich von Vertragslieferanten.

Unterdessen hat der Verband Deutscher Putenerzeuger heftige Kritik an der Greenpeace-Aktion geübt und von einem Vertrauensbruch gesprochen. Greenpeace hatte die Aktion u.a. damit begründet, dass der Inhaber des Stalls keine Gesprächsbereitschaft gezeigt habe. Verband und Geschäftsführer des betroffenen Unternehmens hätten indes erst zu Wochenbeginn ein ausführliches Informationsgespräch mit Greenpeace geführt. Im Anschluss daran hätten sich die Greenpeace-Mitglieder im Stall von der tiergerechten Haltung der Puten und ihrem guten Gesundheitszustand persönlich überzeugen können. Den Vorwurf des „wochenlangen Antibiotika-Einsatzes“ wies der Verband entschieden zurück. Die Aktion der Tierschützer sei „reine Effekthascherei“. Die Putenfleischerzeugung in Deutschland nehme eine Vorreiterrolle in Sachen Tierschutz ein. (NWZ-Online, 12. August 2001)

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