Schildkröten: Ängstliche Methusalems

von Alwin Schröder

Aus ihren Panzern werden Brillengestelle angefertigt, das Fleisch landet auf der Speisekarten von Gourmet-Restaurants: Schildkröten sind nach wie vor der Willkür des Menschen ausgesetzt.

Zwar gibt es für die Meeres-Schildkröten seit Ende der achtziger Jahre ein weltweites Handelsverbot. Aber egal ob geschützt oder ungeschützt - besonders in Asien bleiben die Kriechtiere eine begehrte Delikatesse. Früher häufige Arten sind dort dem Aussterben nahe.

In Urlaubsregionen droht der nächste Konflikt mit dem Menschen. An vielen Stränden, wo früher einmal Brutplätze waren, stehen heute Hotelanlagen mit Bars und Liegestühlen. Sobald die Meeresschildkröten nachts an Land kommen und nur einen einzigen Scheinwerfer oder zurückgelassenen Liegestuhl sehen, kehren sie verschreckt ins Meer zurück - und ihre Eier verlieren sie bei dieser Flucht im Wasser.

Die letzten Rückzugsgebiete der spektakulären Riesen-Landschildkröten sind die Aldabra-Insel der Seychellengruppe und die Galapagos-Inseln. Zirka 150.000 der bis zu 200 Jahre alt werdenden Tiere, die bis 225 Kilogramm schwer werden können, leben alleine auf den Seychellen.

Von der Galapagos-Riesenschildkröte leben existieren nur noch 15.000 Tiere in Schutzreservaten. Im 18. Jahrhundert waren sie beinahe schon ausgestorben, weil Seefahrer sie zu Hunderttausenden abschlachteten und aßen. (Spiegel online, 27. August 2001)

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