Wissenschaftler schlagen Alarm: Kinder sind falsch ernährt

Kinder in der Wohlstandsgesellschaft Deutschland leiden nach Angaben von Wissenschaftlern immer häufiger an gravierenden Ernährungsproblemen. Auf Grund falscher Ernährung würden Kinder übergewichtig, litten an Diabetes und Allergien und gefährdeten ihre spätere Gesundheit, berichteten Experten auf einer Fachtagung der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) am Dienstag in Bonn. Mitverantwortlich für ein schlechtes Essverhalten sei neben einer Familiensituation mit deutlichem Kompetenzverlust bei der Beurteilung, Auswahl und Verarbeitung von Lebensmitteln auch die Schule.

Die Ernährungserziehung an den Schulen müsse dringend intensiviert und qualitativ verbessert werden, forderte DGE-Präsident Helmut Erbersdobler (Kiel). Für Ernährung müsse es ein eigenes Curriculum geben. Kinder sollten über einen eigenen "Führerschein" für gesundes Essen verfügen, betonte Prof. Michael Krawinkel (Universität Gießen). Der kompetente Umgang mit dem Überfluss müsse erlernt werden.

In deutschen Schulen fehle es auf allen Stufen an ausreichendem Unterricht und an Fachwissen in Ernährungs- und Gesundheitsfragen, lautet die Schlussfolgerung einer bundesweiten Studie unter Leitung von Prof. Helmut Heseker (Universität Paderborn). "Eine Schulküche in der Grundschule ist die Ausnahme." In Schulbüchern gebe es bei Ernährungsthemen zum Teil schwerwiegende inhaltliche Mängel, in Büchern zum hauswirtschaftlichen Unterricht würden populäre Ernährungsirrtümer oder überholtes Wissen weiter verbreitet oder Zusammenhänge von Ernährung und Gesundheit fehlerhaft dargestellt. (dpa, 25. September 2001)

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