Raubüberfall: Tierschützer von Zirkus Belly-Wien in Bad Ischl schwerst verletzt - Elefanten als Waffen missbraucht

Mit Elektroschockgeräten, Schlagstöcken und Elefanten gingen heute nachmittag Zirkusleute auf brutalste Art und Weise auf Aktivisten des Verein gegen Tierfabriken los, die friedlich zettelverteilend gegen die barbarischen Haltungs- und Dressurbedingungen in Zirkussen demonstrierten.

Nachdem schon vor einer Woche in Salzburg vier Tierschützer des Verein gegen Tierfabriken (VgT) von Zirkusbesitzer Roman Zinnecker samt Clan krankenhausreif geschlagen wurden, ereignete sich vor der heutigen Nachmittagsvorstellung in Bad Ischl ein Anschlag von noch unglaublicherer Brutalität.

Trotz mehrmaligen Anrufen unter der Polizeinotrufnummer weigerte sich die Exekutive, die 11 VgT-Tierschützer vor den gewalttätigen Zirkusleuten zu schützen. Trotz Gefahr im Verzug (Vorfall in Salzburg) meinten die Bad Ischler Gendarmen, "wenn Sie Angst haben, gehen Sie halt nach Hause". Das Ergebnis ist somit auch ein indirektes Verschulden der untätigen Vollzugsorgane.

Zinnecker trieb die zwei Elefanten auf die Tierschützer zu, ließ sie Transparente und Tafeln zerstören und mißbrauchte sie als Waffen gegen Menschen. Wenn man bedenkt, daß Elefanten 6 Tonnen wiegen, was mit einem Sattelschlepper vergleichbar ist, hätte es Tote geben können. Zinnecker und seine Angestellten gingen in der Folge in mehreren Angriffswellen mit Stöcken und Elektroschocks - die normalerweise zum Gefügigmachen der Tiere verwendet werden - auf die Tierschützer los und prügelten skrupellos auf sie ein, bis sie regungslos in ihrem eigenen Blut liegenblieben. Erst 10 Minuten danach traf die zu Beginn des Überfalls nicht anwesende und nochmals per Notruf herbeigerufene Exekutive am Tatort ein.

Sechs Tierschützer wurden mit schweren Verletzungen im Krankenhaus Bad Ischl erstversorgt. Ein Teilnehmer mußte am Auge genäht werden. Auch eine Videokamera und Fotoapparat, mit der die Geschehnisse festgehalten worden sind, wurde von den Angestellten des Zirkusses gewaltsam entwendet, sofort an Ort und Stelle zertreten und Kassette und Film herausgerissen. Die Täter wurden wegen schwerer Körperverletzung, Raub und Sachbeschädigung angezeigt.

Wir fordern, abgesehen von einer Zurücknahme der Veranstaltungsbewilligung, eine sofortige Abnahme der als Waffen mißbrauchten Elefanten. Ab 2005 tritt in Österreich ohnehin ein Wildtierzirkusverbot in Kraft (für Unterbringung wäre gesorgt). (dpa, 15. September 2001)

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