Tierschutzbund und Umweltschützer äußerten dagegen die Sorge, dass die Fristen noch verlängert würden. Niedersachsen sowie Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen und Thüringen lehnten die geplante Verordnung ab, erklärten sie in München. Bauernverband und Agrarindustrie machten massiv Druck.
Derzeit würden 37 der 42 Millionen Legehennen in Käfigen gehalten, sagte Marion Ruppaner, Agrarreferentin des Bundes für Umwelt- und Naturschutz (BUND). Nach Künasts Entwurf wären Käfige, bei denen Legehennen lebenslang auf der Fläche eines DIN-A4-Blattes eingepfercht werden, ab 2007 verboten. Ab 2012 wäre für Legehennen in Deutschland nur noch Boden- oder Freilandhaltung erlaubt.
Die Vizepräsidentin des Tierschutzbundes Bayern, Tessy Lödermann, sagte, bislang habe nur Nordrhein-Westfalen Künasts Entwurf definitiv zugestimmt. Bayern, Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz, das Saarland, Bremen, Schleswig-Holstein und Berlin tendierten zwar ebenfalls zu einem Verbot der Legebatterien. Doch drohten längere Übergangsfristen als Kompromiss. Die Länderkammer entscheidet am 19. Oktober.
Nach einer EU-Richtlinie müssen Käfige, die Hennen noch weniger als ein DIN-A4-Blatt Platz lassen, Ende nächsten Jahres abgeschafft werden. Ab 2012 sind unionsweit Käfige nur noch mit Sitzstangen und Einstreu zum Picken und Scharren erlaubt.
Hubert Weiger sagte, die Verbraucher hätten vergangenes Jahr ein Drittel der Eier aus Boden- oder Freilandhaltung gekauft. Die Hälfte davon habe aber importiert werden müssen, weil die Nachfrage das heimische Angebot überstiegen habe. (AP, 01. November 2001)