Grizzlybären-Abschüsse

Deutsche Jäger liegen an zweiter Stelle

Wenn in Kanada der bedrohte Grizzly geschossen wird, sind deutsche Bärentöter mit dabei. Tierschützer fordern nun die Bundesregierung auf, die Einfuhr privater Trophäen zu verbieten.

Gehört zu den stark bedrohten Arten: Der Grizzlybär

Der Kopf des grimmen Grizzlybären ist eine Trophäe, der auch deutsche Jäger gern nachstellen. In Kanada sind sie, gleich nach den Amerikanern, die eifrigsten Bärentöter. Rund 10.000 Dollar kostet die Pauschalreise, ein Abschuss inklusive. In der kanadischen Provinz British Columbia, einem der wichtigsten Rückzugsgebiete des Bären außerhalb von Alaska, ist die Jagdsaison gerade wieder eröffnet worden - gegen erbitterte Proteste von Fachleuten und Tierschützern.

Der Grizzly gehört zu den stark bedrohten Arten, und niemand weiß, wie viele Tiere noch durch die Wälder trotten. Mindestens 11.000, behauptet neuerdings die Provinzregierung. Zuvor war sie noch, wie die meisten Experten, von höchstens der halben Kopfzahl ausgegangen.

Außerdem hat ein Biologe aus dem kanadischen Umweltministerium anhand offizieller Zahlen ausgerechnet: Selbst wenn die wundersame Verdoppelung den Tatsachen entspräche, wäre die jährliche Jagdquote von 350 viel zu hoch - denn hinzu kommen natürliche Verluste und Wilderei. Noch im Februar hatte die Provinz ein dreijähriges Jagdverbot erlassen bis zur Aufklärung der Lage. Die neu gewählte Regierung hob das Moratorium jedoch im Juli gleich wieder auf.

In der EU ist der Import lebender oder toter Grizzlybären untersagt. Ausnahme: private Trophäen. Die Münchner Tierschutz-Organisation Pro Wildlife fordert nun die Bundesregierung auf, angesichts der Wirrnis in Kanada die Einfuhr von Grizzlytrophäen gänzlich zu verbieten. (ap, 23. Oktober 2001)

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