Strafanzeige auch gegen Veterinäramt-Mitglieder

Vorwurf: Beihilfe zur Tiermisshandlung

Beim Staatsanwalt sind Strafanzeigen gegen die Mitarbeiter des Veterinäramtes und die Betreiber der Pelztierfarm in Orsbach eingegangen. Tierquälerei wirft der "Bundesverband zum Schutz vor Rechtsmissbrauch" den Züchtern vor.

Die Veterinärbeamten sind mit einer Strafanzeige bedacht worden, weil sie Beihilfe bei der Misshandlung von Tieren leisten würden. Nerze, Chinchillas, Füchse und Nutrias vegetierten in Orsbach in Käfigen auf engstem Raum. Das sei vorschriftswidrig. Den Mitarbeitern des städtischen Veterinäramtes an der Metzgerstraße halten der anzeigende Bundesverband und der Aachener Verein "Menschen für Tierrechte" vor, gesetzliche Auflagen nicht bestimmt genug umzusetzen.

"Massentötung im Herbst"

Elisabeth Heß von "Menschen für Tierrechte": "Die Betreiber der Farm sprechen zynisch von einer Ernte der Felle. Aber Felle wachsen nun mal nicht auf Bäumen, sondern werden mit erheblichem Tierleid und großen Gewinnen produziert." Ihr kommen die Strafanzeigen gegen die Züchter und die Mitarbeiter der Stadtverwaltung gerade recht: "Die Züchter weigern sich nachhaltig, gesetzliche Bestimmungen bei der Tierhaltung zu berücksichtigen. Die Massentötung der Pelztiere, die jetzt im Herbst beginnt, ist schrecklich und die Umwelt wird durch die unsachgemäße Haltung stark belastet."

Stadt bleibt am Ball

Dietmar Kottmann, städtischer Rechtsdirektor, zu den "Nachrichten": "Das Veterinäramt hat eine Anhörung der Züchter angeordnet, nach Ablauf einer bestimmten Frist sind sie verpflichtet, tierschutzgerechte Maßnahmen zu ergreifen." Erst danach habe der Stadt die Möglichkeit, weiteres anzuordnen. Die Stadt bleibe am Ball.

Der Strafanzeige gegen die Mitarbeiter des Veterinäramtes gibt der Jurist keine Chance. Kottmann: "Denen ist nichts vorzuwerfen, der 'Bundesverband zum Schutz vor Rechtsmissbrauch' kocht zu heiß." (Aachener Nachrichten, 25. Oktober 2001)

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