"Heiße Phase" im Kampf gegen Käfighühner eingeläutet

Tierschützer sagen Verbraucherministerin Solidarität zu - Aktion am Welttierschutztag

Tierschützer haben Verbraucherministerin Renate Künast Solidarität im Kampf gegen die Käfighaltung von Legehennen zugesagt. Der Präsident des Deutschen Tierschutzbundes, Wolfgang Apel, kritisierte anlässlich des Welttierschutztags am Donnerstag in Berlin, noch immer verweigerten einzelne Landesregierungen dem vom Künast angestrebten Verbot der Käfighaltung die Zustimmung. Diese Länder würden jetzt von Tierfreunden angeprangert.

Apel sprach von der "heißen Phase für den Kampf um die Freiheit der Hühner", als Künast den Informationsstand des Bündnisses Tierschutz am Berliner Wittenbergplatz besuchte. Dem Zusammenschluss gehören neben dem Tierschutzbund der Bund gegen Missbrauch der Tiere und der Bundesverband Tierschutz an. Vor einer Kulisse aus Menschen in Hühnerkostümen, Transparenten und Plakaten verteilten Verbandsvertreter gekochte Eier von Hühnern aus Freilandhaltung an Bürger.

Am 19. Oktober ist die entscheidende Abstimmung über den Hennenhaltungsentwurf im Bundesrat. Die Bundesregierung beabsichtigt, die Käfighaltung von Legehennen künftig zu verbieten. Niedersachsen, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen und Thüringen verweigern die Zustimmung. Die Sprecher des Bündnisses warfen den fünf Ländern vor, sie hätten sich offenbar endgültig dem Druck der Agrarlobby ergeben. In Deutschland gebe es 42 Millionen Käfighühner. "Falls sich die Haltung nicht ändert, werden die Tierfreunde stellvertretend den Landespolitikern die rote Karte zeigen", erklärten die Sprecher.

Die verbraucherpolitische Sprecherin der FDP-Bundestagsfraktion, Gudrun Kopp, forderte dagegen eine Überarbeitung der Legehennenverordnung, um dem Tierschutz und der Existenzsicherung der Geflügelzüchter gerecht zu werden. Ein Mittelweg zwischen der herkömmlichen Batterie- und der Freilandhaltung sei beispielsweise die tierschutzgerechte Kleingruppenhaltung in so genannten ausgestalteten Käfigen mit Nest, Sitzstange und Scharrmöglichkeiten. Wie in anderen europäischen Mitgliedstaaten solle auch in Deutschland die Kleingruppenhaltung erlaubt werden. "Deutsche Alleingänge nutzen auch den Verbrauchern wenig, wenn es in Kürze auf dem deutschen Markt nur noch Eier und Geflügelfleisch aus EU-Nachbarländern gibt, weil deutsche Geflügelzüchter vom Markt verdrängt werden."

Der Welttierschutztag wird alljährlich am 4. Oktober zu Ehren von Franz von Assisi, dem Schutzpatron der Tiere, begangen. Die Mitgliedsvereine der im Bündnis Tierschutz zusammengeschlossenen Dachverbände wollen im Rahmen von Welttierschutzwochen Aktionen durchführen, mit denen auf das Leid der Mitgeschöpfe aufmerksam gemacht wird. (Yahoo! Schlagzeilen, 04. Oktober 2001)

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