Demonstranten erwägen Strafanzeigen

Tierschützer werfen Jägern gewalttätige Übergriffe vor

Entgegen den bisherigen Erkenntnissen der Polizei soll es am Samstag während der Treibjagd und den Störaktionen autonomer Tierschützer in Oberscheld doch zu gewalttätigen Auseinandersetzungen gekommen sein. Die Organisation "Die Tierbefreier e.V. Rhein-Ruhr" im nordrhein-westfälischen Bönen erhob gestern schwere Vorwürfe gegen Jäger und Treiber, sprach von Übergriffen und verbreitete Bild- und Videomaterial mit gewalttätigen Szenen. Strafanzeigen wegen Körperverletzung würden "in Erwägung gezogen".

Nach Angaben der bundesweit agierenden Tierrechts-Organisation sollte die Demonstration im Schelderwald mit über 60 Teilnehmern dazu dienen, das Leben möglichst vieler Tiere zu retten. Man habe Regenschirme aufgespannt, um den Jägern die Sicht zu verdecken oder sich direkt in die Schusslinie gestellt. Während sich die Tierschützer ,,absolut gewaltfrei verhalten" haben wollen, sollen die Jäger zum Teil sehr aggressiv und gewalttätig aufgetreten sein. Es seien Demonstranten zu Boden geworfen und Schirme zerstört worden. Treiber hätten auf sie mit Stöcken eingeschlagen. Einer Person sei dabei ein Stock auf dem Kopf zerbrochen, einer anderen die Nase blutig geschlagen worden.

Von Jägern sollen zudem massive Beleidigungen ausgegangen sein.

Die Tierrechts-Aktivisten hatten über mehrere Stunden hinweg eine wegen der anhaltenden Wildschwein-Plage in Oberscheld staatlich angeordnete Treibjagd im Revier von Dankwart Dietermann behindert, die aus Sicherheitsgründen am Nachmittag vorzeitig beendet wurde. Die Polizei musste zweimal mit bis zu sieben Streifenwagen ausrücken, um eine Eskalation zu verhindern.

Wie bereits am Vortag bestätigte gestern ein Polizeisprecher erneut, dass es nach bisherigen Erkenntnissen im Schelderwald lediglich zu Pöbeleien gekommen sein soll.

Hinweise auf Tätlichkeiten und entsprechende Anzeigen würden auch weiterhin nicht vorliegen. (dpa, 5. November 2001)

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