Laborleitung: "Es fehlt nichts"

von Jan Schneider

"Es fehlen keine Tiere", teilte gestern die Geschäftsleitung der Firma Covance Laboratories Deutschland GmbH mit. In das Unternehmen mit Sitz in Amelsbüren waren am Samstagnachmittag militante Tierschützer eingedrungen (die MZ berichtete).

Blutproben und tiefgefrorenes "Tiermaterial" aus Sektionen von Affen wurden freilich aus einem Kühlcontainer mitgenommen. Die Polizei habe diese Beute in der Nähe sichergestellt. "Wir sind der Meinung, dass wir alles wieder haben", so die Geschäftsleitung weiter.

Durch Nachbarn sei die etwa 60-köpfige Gruppe überrascht und die Polizei informiert worden. Auf das Firmengelände seien etwa 20 Aktivisten gelangt, die die Klimaanlage beschädigten. Zehn Aktivisten wurden festgenommen, aber inzwischen wieder freigelassen. "Allzu großer Schaden", sei im Betrieb nicht angerichtet worden. Zur Erstürmung eines Labors sei es nicht gekommen. Bislang ist die Schadenshöhe noch unklar.

Mit Hinblick auf die polizeiliche Warnung vor direktem Körperkontakt mit eventuell noch nicht gefundenen Affenkadavern betont die Firma, lebende Affen sowie tote Körper oder Körperteile seien per Gesetz stets als "infektiös" eingestuft und entsprechend zu behandeln.

1500 Tiere - ausschließlich Affen - sind ständig in der Amelsbürener Firma untergebracht. Sie seien vom Amtstierarzt "auf Jahresbasis registriert". An ihnen würden Versuche zu Nebenwirkungen von Arzneimitteln vorgenommen. Schwerpunkte dieser Auftragsforschung seien das zentrale Nervensystem, das Auge, Diabetes und Alzheimer. "Wie machen weder die Gesetze, noch quälen wir die Tiere unnötig", so die Geschäftsleitung.

Bereits 1983 waren militante Tierschützer in die seit 1976 in Amelsbüren beheimatete Firma eingedrungen. Damals richteten sie größeren Schaden auf dem Gelände des Unternehmens an.

Die Covance Laboratories Deutschland GmbH betreibt noch einen klinischen Forschungsbereich in München. Hauptfirmensitz ist Princeton in den USA. Weltweit beschäftigt das Unternehmen 7100 Mitarbeiter. (Münstersche Zeitung, 19. November 2001)

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