Unstimmigkeiten

Vor dem Ende der Nerzfarm

Ein Erfolg für die Mülheimer "Anti-Pelz-Kampagne": Kurz vor der Schließung steht die Nerzfarm von Manfred Roßberger. Wie die Technische Beigeordnete Martina Stall bestätigte, habe die Stadtverwaltung die 1999 nachträglich erteilte Baugenehmigung zurückziehen müssen, da es zu Fehlern im Genehmigungsverfahren gekommen sei. Bis zum 31. Dezember dieses Jahres muss Manfred Roßberger die Farm schließen. Wie Verantwortliche der Anti-Pelz-Kampagne erfahren haben wollen, ermittle die Staatsanwaltschaft nicht nur gegen Roßberger, sondern auch gegen zwei Mitarbeiter der Stadtverwaltung.

Gegen Baufsichtsverfahren

"Dazu sagen wir überhaupt nichts, da es sich um ein schwebendes Verfahren handelt", meinte gestern die Technische Beigeordnete der Stadt Willich, Martina Stall. Oberstaatsanwalt Hans Menden in Krefeld rechnet allerdings damit, dass die Verfahren gegen die städtischen Bediensteten eingestellt werden, da es sich hier weniger um Delikte als um Unstimmigkeiten im Genehmigungsverfahren gehandelt habe.

Die Ermittlungen gegen Manfred Roßberger hätten eine ganz andere Qualität. Davon ist auch die Mülheimer "Anti-Pelz-Kampagne" überzeugt, die seit Jahren die Netzfarm im Visier hat und in ihren regelmäßigen Demonstrationen Tierquälerei und Umweltverschmutzung anprangert.

Manfred Roßberger selbst fühlt sich von "der Stadt über den Leisten gezogen", So sei zunächst die Baugenehmigung zurückgezogen worden, da sie, vor allem was die ordnungsgemäße Entsorgung des Tierkots angehe, nicht mehr auf dem neuesten Stand sei. Mit zwei Ordnungsverfügungen habe dann die Stadt die Schließung der Farm bereits zum 1. Oktober angeordnet. Dagegen habe Rossberger Einspruch eingelegt, so dass es zur Fristverlängerung bis zum 31. Dezember gekommen sei. Also nach Abschluss der "Ernte", denn in den Monaten November und Dezember werden die Jungnerze getötet.

"Hätte Jahre gedauert"

Im Oktober habe Roßberger dann den Antrag auf Erteilung einer neuen Baugenehmigung gestellt. Aufgrund von neuen gesetzlichen Bestimmungen hätte bei einer Käfighaltung von seinen etwa 1800 Tieren dann das NRW-Ministerium darüber entscheiden müssen: "Dies hätte Jahre gedauert." Worauf Rossberger im neuen Antrag die Plätze auf 745 reduzierte.

Darüber entscheidet wohl dann die städtische Baubehörde. "Wenn es sein muss, gehe ich bis nach Münster", will Roßberger die Entscheidung über den neuerlichen Bauantrag abwarten und dann alle rechtliche Schritte einleiten: "Mündlich hat man mir schon gesagt, dass der Antrag abgelehnt wird." (RP, 06. November 2001)

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