Versuchstierzahlen 2000

Für das Jahr 2000 wurden erstmals die Versuchstierzahlen nach der neuen Versuchstiermeldeverordnung erfasst. Daher liegen nun vollständige Angaben über die Verwendung von Versuchstieren auch in Wissenschaft, Forschung und Lehre vor. Darüber hinaus sind die Angaben über die jeweiligen Verwendungszwecke sehr viel detaillierter als bisher. Dadurch wird sehr viel mehr Transparenz erreicht. Allerdings sind die jetzt vorliegenden Zahlen nicht mehr mit den Vorjahresdaten vergleichbar.

So beträgt die gemeldete Gesamtzahl verwendeter Tiere im Jahr 2000 1,83 Millionen gegenüber 1,59 Millionen im Jahr 1999. Rund 35 % der erfassten Versuchstiere wurden für Zwecke verwendet, die nach alter Rechtslage nicht gemeldet werden mussten (Lehre, Herstellung oder Vermeh-rung von biologischem Material, Organentnahmen). Da nicht eindeutig feststellbar ist, wie viele dieser Tiere in den vergangenen Jahren trotzdem gemeldet wurden, hat der direkte Zahlenvergleich wenig Aussagekraft.

Das Bundesministerium für Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft setzt sich dafür ein, die Zahl der Versuchstiere weiter zu verringern. Dies kann durch Änderung der Rechtsvorschriften, zum Beispiel über die Prüfung von Stoffen wie Kosmetika, geschehen, und durch Erforschung von Alternativmethoden. Die Bundesregierung fördert die Entwicklung solcher Verfahren durch Forschungsförderung und Auslobung eines Forschungspreises, der erst in dieser Woche an zwei Gruppen von Wissenschaftlern verliehen worden ist. Deutschland unterhält mir der Zentralstelle zur Erfassung und Bewertung von Ersatz- und Ergänzungsmethoden zum Tierversuch ZEBET die weltweit erste staatliche Einrichtung, die Ersatz- und Ergänzungsmethoden erforscht, bewertet und dokumentiert.

Wie in den vergangenen Jahren wurden hauptsächlich Mäuse, Ratten, Kaninchen und Fische verwendet. Menschenaffen wurden zuletzt 1991 in der Forschung eingesetzt. Knapp 731.000 Versuchstiere wurden aufgrund rechtlicher Vorgaben vorwiegend für die Zulassung, Anmeldung oder Prüfung von Stoffen und Produkten gebraucht. 679.000 Tiere wurden in der Grundlagenforschung benötigt, von denen mehr als die Hälfte ohne vorherige Behandlung oder Eingriffe schmerzlos getötet wurden, bzw. als Organ- oder Gewebespender dienten.

Tendenziell nimmt die Zahl der für Entwicklung und Prüfung von Stoffen verwendeten Tiere ab, während sie in der Grundlagenforschung sowie bei der Entwicklung diagnostischer Methoden weiterhin steigt. Dies dürfte in erster Linie auf die Verwendung transgener Tiere (überwiegend Mäuse und Fische) in diesen beiden Bereichen zurückzuführen sein.

  1996 1997 1998 1999 2000
Mäuse 729 612 732 742 762 508 775 932 975 885
Ratten 415 766 401 179 398 785 403 227 486 432
Meerschw. 50 059 52 086 46 493 42 891 38 082
Hamster x x x x 7 523
Andere Nager 23 839 19 354 18 994 18 020 9 907
Kaninchen 38 834 47 734 64 644 50 623 112 249
Katzen 1 010 962 896 1 124 1 108
Hunde 4 515 4 564 5 606 6 031 5 002
Frettchen x x x x 52
Andere Fleischfresser 362 301 897 376 358
Pferde, Esel usw. 182 362 463 657 789
Schweine 9 571 10 704 9 978 10 494 12 245
Ziegen x x x x 315
Schafe x x x x 3 032
Ziegen und Schafe 2 238 1 851 1 910 2 596 x
Rinder 2 035 3 077 3 362 4 018 3 737
Halbaffen 155 22 37 271 590
Neuweltaffen x x x x 231
Altweltaffen x x x x 1 296
Hunds- und Breitnasenaffen 1 364 1 905 1 674 1 813 x
Menschenaffen 0 0 0 0 0
Andere Säugetiere 332 298 541 660 292
Wachteln         2 511
Vögel einschl. Geflügel 94 793 76 377 75 463 92 792 40 911
Reptilien 149 150 54 21 94
Amphibien 14 581 12 857 6 037 5 915 14 331
Fische 120 222 129 216 134 230 173 933 108243
Gesamt 1 509 619 1 495 741 1 532 572 1 591 394 1 825 215

(bmvel, 16. November 2001)

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